Sentimentaler Papierkram

Bei sehr vielen Menschen ist „Papier“ ein Thema. Meist viel zu viel davon und dann auch noch in allen Ecken des Wohnbereichs. Aber davon ein anders mal mehr. Diesmal geht’s um den „sentimentalen Papierkram“. Welchen wir noch viel schwerer weggeben als die Gartenhefte aus dem Jahr 1982…

Wie ist die Vorgehensweise, um hier Ordnung und Struktur hineinzubringen? Oder noch besser, wie funktioniert es die emotional behafteten Papiere loszulassen?

Meine Tipps dazu:

Briefe und Fotos…

behaltet ausschließlich Briefe und Fotos, die mit positiven Erinnerungen behaftet sind. Soll heißen: zu den Liebesbriefen von Opa an Oma habt ihr keinen direkten Bezug. Die Briefe waren NICHT an euch gerichtet, also hier einen oder zwei Briefe für euch als Erinnerung aufzubewahren reicht vollkommen. Der Rest ist eindeutig Privatsache zwischen den beiden, und es war wahrscheinlich auch nicht gedacht das jemand diese Briefe einmal zu Gesicht bekommt.

Die alten Tagebücher…

Tja, da kommt es darauf an was in diesen Büchern drinnen steht UND ob ihr möchtet, dass diese Bücher irgendwann einmal jemand anderer lesen könnte. Das Buch „Frau Magnussens Kunst die letzten Dinge des Lebens zu ordnen“ hat mich dazu bewogen, meine alten Tagebücher ausnahmslos dem Feuer zu übergeben. Der Gedanke, dass meine Kinder meine zum Teil sehr deprimierenden alten Tagebücher zu lesen, hat mich dazu gebracht das zu tun. Und wenn wir ehrlich sind:  wenn ich in einem Buch lese, wo ich viele negative Dinge aufgeschrieben habe, fällt es schwer positiv zu denken. Also auch hier: umgib dich mit positiven Dingen die dir guttun.

Alte Weihnachts- und Geburtstagskarten…

(Und jährlich werden sie mehr…) Werden diese Karten noch regelmäßig angesehen? Auch hier mein Tipp: auch hier nur diejenigen behalten, die wirklich etwas bedeuten. Und alle Karten bei denen zwiespältige Gefühle aufkommen dürfen auch weg. Ich hebe Weihnachtskarten prinzipiell nur bis Neujahr auf, dann haben sie ihren Zweck erfüllt. Ausnahme: ein toller Spruch steht drinnen, dann darf sie in meine Erinnerungskiste.

Alte Fotos…

auch hier ist die Devise: Nur die Fotos aufbewahren, die an eine wundervolle Zeit erinnern. Wenn ihr Bilder betrachtet, wo euch ganz schwer ums Herz wird, dann dürft ihr diese auch ohne schlechtes Gewissen weggeben. Genauso Fotos mit abgeschnittenen Berggipfeln. Und alles was überbelichtet, unterbelichtet oder verschwommen ist. (Schaut einmal durch, das sind mehr Fotos als ihr denkt…) auch die alten Arbeitskollegen, wo ihr euch nicht einmal mehr an den Namen erinnert… Das darf alles weg. Ohne ein schlechtes Gewissen zu haben.

Oder aber, ihr stellt die Fotokiste bei einem Familienfest auf den Tisch. Vielleicht findet sich jemand der genau diese eine Erinnerung gesucht hätte…

Das alles geht nicht von einem Tag auf den anderen. Gerade Fotos aussortieren ist ein langer Prozess. Immer wieder darf etwas weiterziehen.

Kinderzeichnungen…

auch diese werden jährlich mehr. Unzählige Zeichnungen und Malereien fertigen unsere Kleinen im Laufe ihrer Kindheit für uns an. Alles aufheben? Meine zwei Söhne sind längst erwachsen und ich habe ein Buch mit den schönsten Kinderzeichnungen von jedem einzelnen gebunden. Dieses blättere ich immer wieder einmal durch und das ist eine wunderschöne Erinnerung.

Ihr seht es gibt keine optimale Lösung wie man mit dem sentimentalen Papierzeug umgeht, aber eine kleine Richtlinie, um immer zu hinterfragen: Does it sparks joy?

Sentimentale Erinnerungen
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